Frau Diekmann und Frau Staufenberg
Was ist eigentlich bilingualer Unterricht?
Beim bilingualen Unterricht wird das Fach Gesellschaftslehre ab der Klasse 7 auf Englisch unterrichtet. Man lernt die Inhalte also auf Englisch.
Warum führen Sie das ein?
Weitere Fächer in der englischen Sprache zu lernen, hat viele Vorteile. Der Umgang mit der Sprache wird schneller selbstverständlich und es fällt unter anderem leichter, sich auf Englisch zu unterhalten. Wir wünschen uns, dass möglichst viele Kinder ein hohes Sprachniveau erreichen. Des Weiteren werden die Sichtweisen des Partnerlandes genauer betrachtet. Dies fördert die interkulturelle Kompetenz, also die Fähigkeiten, die Perspektive des Partnerlandes einzunehmen und besser zu verstehen.
Was soll das bringen?
Das ist deshalb wichtig, da die Menschen in Europa und auf der ganzen Welt immer weiter zusammenwachsen – privat und beruflich. Englisch ist da die Sprache, die zur Kommunikation verwendet wird. Um die Sichtweisen des Partnerlandes besser zu verstehen, ist es sinnvoll, sich mit fachlichen Inhalten aus Kultur, Politik oder auch Wirtschaft zu beschäftigen.
Was genau beinhaltet das Programm?
Wer am bilingualen Programm teilnimmt, hat in der 5. und 6. Jahrgangsstufe eine Stunde mehr Englisch in der Woche. Diese Stunde dient dazu, sprachliche Voraussetzungen für den bilingualen Unterricht (der in der Jahrgangstufe 7 startet) zu schaffen. Dazu kommen alle Kinder, die am Programm teilnehmen, für diese zusätzliche Englischstunde zusammen.
Im Jahrgang 7 gibt es dann, neben den eigentlichen GL-Stunden, eine weitere Stunde English History/ English Geography.
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Was macht man denn in den zusätzlichen Stunden genau?
In der zusätzlichen Englischstunde werden zum Beispiel Beschreibungsmuster weiter vertieft (there is/there are). Aber auch bestimmte Fragestellungen und Passiv-Formen werden zusätzlich trainiert. Wortfelder, die für den GL-Unterricht von Bedeutung sind, werden gefestigt, z.B. zum Thema traffic and transport, food, weather,... Oft werden im bilingualen Unterricht Diskussionen angeregt. Dafür müssen Formen des Zustimmens und Widersprechens, also Wendungen zum Argumentieren, eingeübt werden.
Im bilingualen GL-Unterricht werden Themen, die im regulären GL-Unterricht besprochen wurden, durch die englischen Vokabeln ergänzt oder, je nach Themenbereich, separat erarbeitet. Auch die Sichtweise des Partnerlandes wird beleuchtet. Werden bspw. im GL-Unterricht „Römer und Germanen" besprochen, so wird im bili-Unterricht die Perspektive der Roman Britains parallel thematisiert.
Verpasst mein Kind dann in anderen Fächern etwas?
Die zusätzliche Englischstunde in Jahrgang 5 und 6 findet in einer der Segelstunden statt. Ihr Kind segelt demnach eine Stunde weniger.
Wer kann an dem Zusatzprogramm teilnehmen?
Jedes Kind kann an dem Programm teilnehmen und ist herzlich willkommen! Wenn ihr Kind Freude am Umgang mit Sprache und Spaß am Lesen hat, sich interessiert, aufgeschlossen und neugierig im Hinblick auf Fremdsprachen zeigt, dann ist es in diesem Programm genau richtig. Beachten Sie jedoch, dass dieses zusätzliche Angebot auch zusätzliche Anstrengungen mit sich bringt. Im bilingualen Unterricht arbeiten wir aber wie in jedem Gesamtschulunterricht: wir differenzieren unsere Aufgaben, wir geben den Kindern verschiedene Schwierigkeitsstufen als Angebot. Die Teilnahme am bilingualen Programm ist also an keine Grundschulempfehlung gebunden.
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Kommen alle Kinder des bilingualen Programms in eine Klasse?
Nein, es wird keine Profilklasse, sondern ein Kurs für den bilingualen Unterricht gebildet, der SchülerInnen aus jeder Klasse des jeweiligen Jahrgangs die Möglichkeit bietet, am bilingualen Unterricht teilzunehmen.
Wer unterrichtet den bilingualen Unterricht?
Der bilinguale Unterricht wird von LehrerInnen der Gesamtschule Ibbenbüren geleitet, die die Fächer Englisch und Gesellschaftslehre unterrichten und darüber hinaus bereits viel Erfahrung mit bilingualem Unterricht mitbringen. Derzeit sind das Frau Diekmann und Frau Hespe. Im Unterricht kann mittlerweile auf zahlreiche Unterrichtsmaterialien und bilinguale Lehrwerke zurückgegriffen werden.
Kostet das Programm etwas?
Nein, es wird genauso kostenlos angeboten wie die anderen Schulfächer.
Wenn mein Kind einmal mit dem bilingualen Programm angefangen hat, muss es bis Ende Klasse 10 dabei bleiben?
Nein, das bilinguale Angebot ist „durchlässig". Das bedeutet, dass SchülerInnen die Möglichkeit haben, den bilingualen Kurs wieder zu verlassen und in den normalen Gesellschaftslehre-Unterricht zu wechseln. Es werden Beratungsgespräche für diese Kurswechselentscheidung mit den Erziehungsberechtigten geführt sowie ggf. eine Empfehlung in einer Klassenkonferenz ausgesprochen. Falls jedoch das schulinterne bilinguale Zertifikat erreicht werden soll, müssen SchülerInnen am bilingualen Unterricht durchgehend teilgenommen haben.
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Muss ich mich schon am Anfang von Klasse 5 entscheiden oder kann mein Kind auch später in den bilingualen Unterricht einsteigen?
Da das bilinguale Konzept „durchlässig" angelegt ist, ist ein Wechsel auf Antrag durch die Erziehungsberechtigten möglich, sofern es freie Plätze im bilingualen Kurs gibt. Neben dem Antrag gibt es ggf. eine Empfehlung der Klassenkonferenz. Es gilt aber auch hier: wer nicht von Anfang an am bilingualen Unterricht teilgenommen hat, kann kein schulinternes Zertifikat am Ende der Klasse 10 erhalten.